Ich mag keine Zeigefinger, die mir ins Gewissen reden wollen, wie ich mein Leben leben soll. Aber manchmal fühle ich mich liebevoll gestupst, an die Hand genommen: "Schau, was dir gegeben ist - du darfst es gestalten!" Was für ein Geschenk! Und oft beschämen mich mit ihrer Haltung gerade die, die scheinbar wenig haben ...
Es liegt am Regen, an der Sonne,
am Einfluss tausender Hormone,
es liegt am Job und an den Kindern
– wenn man Bauer ist, auch an den Rindern –
es liegt am Essen, liegt am Wein,
es liegt am Gallen-Nierenstein.
Es liegt an Ebbe und an Flut,
es liegt an Trauer, an der Wut.
Es liegt am Lehrer, an den Noten,
an Steuern und an Frauenquoten.
Es liegt am Wähler, an Gesetzen,
an guter Kleidung, sowie an Fetzen,
es liegt an Schlangen und an Spinnen,
an Griechen, Amis und an Finnen.
Es liegt an Gott und an der Welt,
dass mir so vieles nicht gefällt.
Es liegt am Schweinehund hier drinnen,
dem kann man scheinbar nicht entrinnen.
Ich hab kein andres Leben – nur dies eine!
Ob ich´s bejahe oder nur verneine,
das liegt dann ganz allein in meiner Hand,
an meinem Herz, meinem Verstand!
Ich hab kein andres Leben – nur dies eine!
Und ob ich glücklich bin oder nur scheine,
hängt von so vielem ab,
doch bis zu meinem Grab,
bestimme – vielmehr als ich denke – ich,
ich ganz alleine.
Ich entscheide mich für Liebe
auch trotz vieler Seitenhiebe.
Ich entscheide mich zu hassen
oder es trotz Schmerz zu lassen.
Ich entscheide, wo ich leide,
mich einfach trotzig doch zur Freude.
Die Entscheidung für den Mut
und für die Dankbarkeit tut gut.
Es liegt an mir, mich zu bewegen
Ich säe beides: Fluch und Segen.
Ich hab kein andres Leben ...
Stell ich mich lieber auf die Beine,
als dass ich den Weltenschmerz beweine,
und wenn ich mir grad selbst nichts Gutes tun kann,
fang ich mit dem Guten bei meinem Nachbarn an.
Und mit der Sicht, dass es ein zweites, ew`ges Leben gibt,
sag ich mir: „Prima – hab ich hier wenigstens (schon mal) geübt!“
Ich hab kein andres Leben auf der Erde
Und ob ich glücklich bin oder es noch werde
hängt von so vielem ab,
doch bis zu meinem Grab,
entscheide – vielmehr als ich denke – ich,
ich ganz alleine.
Text und Musik: Thea
Eichholz
Arrangement: Lothar Kosse
© 2012 Gerth Medien Musikverlag, Asslar
Dieser Song stammt aus dem Album "Anders als vorher"
NOTEN im Download erhältlich: Einstimmig mit Akkorden