Waffen einer Frau


Unter den Duft von frischen Plätzchen und Weihnachtsgans, von Zimtromantik, Glitzer und Glühwein mischt sich viel zu oft eine andere penetrante Duftnote ...

 

Sie hat ihn wieder mal total irritiert,

mit Düften und Gerüchen in die Irre geführt.

 

ER träumt von gutem Essen zu zweit und gegenüber.

Doch IHR sind saubre Fenster jetzt gerade scheinbar lieber.

Er bietet ihr Massage an: „Komm her, mein süßer Schatz!“

Doch sie massiert nur Töpfe - mit Pril und Akkopatz.

 

Sie bügelt, wie besessen, nicht nur Hemdenfalten platt.

Ihre Ultra-Hygiene setzt was noch lebt Schach-Matt.

Er macht sich weiter Hoffnung, das ist das Gemeine:

Sie sagt: „Geh mir an die Wäsche“, und meint die auf der Leine.

 

Romantik erst wenn alles blitzt und blinkt,

und sich dann wundern, wenn die Liebe nur noch hinkt!

Ihr Wasch-Putzfimmel im Revier ist ihm ein Graus!

Er selbst ist Teil der DEKO in seinem eigenen Haus!

 

Gegen die Waffen seiner Frau, da ist er machtlos.

In ihrem Haus-Revier fühlt er sich achtlos

herumgewirbelt, wenn sie putzt und (um ihn) räumt.

Oh – er hat von was ganz anderem geträumt.

Die Waffen seiner Frau sind raue Schrubber,

weiße Riesen, Seifenlaugen- Blubber,

Bakterien Killer und Virenstopper

Ihr allerbester Freund - heißt Meister Propper!

 

Meister Propper, dieser blöde Typ!

Muskel-Waschbrett-Bauch.

Saubermann. Käuflich.

Ver-duften kann er auch...

 

Ein Weihnachtsfest hoch-blank poliert,

das war noch nie sein Fall.

Am liebsten zög er aus - jetzt gleich -

zu Ochs und Esel -

und zu Jesus in den ollen Stall.

 

 

Text: Thea Eichholz